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Ziele und Methoden

Der Kindergarten der Deutschen Schule Moskau entnimmt seine Ziele und Methoden dem situationsbezogenen Ansatz.
Der Situationsbezogene Ansatz erkennt an, dass sich Kinder und Familien in komplexen und sich verändernden Lebenssituationen bewegen. Das vielschichtige, inhaltsreiche Leben selbst wird somit zum Bildungsgegenstand. Es sind die realen Lebenssituationen, in denen Kinder als handelnde Subjekte eine Rolle spielen. Im echten Leben hat der Erwerb von Wissen und Können für die Kinder Sinn und Bedeutung und nur hier werden ihre Neugier und Lernfreude herausgefordert. Betreuung, Bildung und Erziehung bilden dabei eine Einheit (vgl. Preissing, Heller 2016; S. 13f).
Ziel ist es, dass sich alle Kinder Erfahrungen und Kompetenzen aneignen, die sie befähigen, autonom, solidarisch und sachkompetent in ihrer Gemeinschaft handeln zu können. Die Erzieherinnen des Kindergartens verstehen es daher als ihre primäre pädagogische Aufgabe zu analysieren, welche Kompetenzen die Kinder benötigen, um in ihrer Lebenswelt jetzt und zukünftig zu bestehen und die Gesellschaft aktiv mitgestalten zu können.

Im situationsbezogenen Ansatz werden die Ziele pädagogischen Handelns in vier Kompetenzbereichen definiert (Preissing, Heller 2016; S. 13f):

  • Ich-Kompetenz meint, sich seiner selbst bewusst sein; den eigenen Kräften vertrauen; für sich selbst verantwortlich handeln; Unabhängigkeit und Eigeninitiative entwickeln
  • Soziale Kompetenz meint, soziale Beziehungen aufnehmen und so gestalten, das sie von gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung geprägt sind; soziale und gesellschaftliche Sachverhalte erfassen; im Umgang mit anderen verantwortlich handeln, unterschiedliche Interessen aushandeln.
  • Sachkompetenz meint, sich die Welt aneignen, die sachlichen Lebensbereiche erschließen, sich theoretisches und praktisches Wissen und Können (Fähigkeiten und Fertigkeiten) aneignen und dabei urteils- und handlungsfähig werden, Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit erweitern.
  • Lernmethodische Kompetenzen meint, ein Grundverständnis davon zu haben, dass man lernt, was man lernt und wie man lernt; die Fähigkeit, sich selbst Wissen und Können anzueignen, wichtiges von Unwichtigem unterscheiden, die Bereitschaft von anderen zu lernen und sich selbst in Frage zu stellen.

Diese vier Kompetenzbereiche sind in der Praxis nicht voneinander zu trennen. Sie bedingen sich wechselseitig und können nicht unabhängig voneinander betrachtet werden (ebd.).
Die in diesen Kompetenzbereichen definierten Ziele bilden die Richtlinie für die pädagogische Arbeit der pädagogischen Fachkräfte des Kindergartens der Deutschen Schule Moskau. In der Arbeit mit allen Altersgruppen leiten sie diese Fragen: Was tue ich dafür,

  • dass dieses Kind Selbstvertrauen entwickelt?
  • damit es sich mit den anderen Kinder verständigt?
  • dass es sich in einer konkreten Situation ein sachgerechtes Urteil bildet?
  • damit es nicht immer alleine Recht haben will? (Preissing, Heller 2016; S. 13f)

Die Kompetenzen sind nicht alters- oder entwicklungsspezifisch differenziert (ebd). Sie gelten für die jüngsten Kinder in der Krippe ebenso wie für die Kindergartenkinder.