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Experiment „Arm verloren“

Sekundarstufe. Hallo, ich bin Mark, aus der Klasse 6a. Manche von euch fragen sich bestimmt, warum Experiment „Arm verloren“ – habe ich etwa meinen Arm abgeschnitten oder so? Nein, das erkläre ich euch später. Erstmal muss ich euch erzählen, wie ich überhaupt zu dem Experiment kam.

Wir schreiben den 16.5.2018, Mittwoch, den dritten Tag unserer Projektwoche „Leben mit Behinderung“. An diesem Tag schauten sich die Klassen 6a und 6b zwei Filme an, bzw. die Schüler mussten sich entscheiden, welchen sie anschauen wollten. Der erste Film hieß „Soul Surfer“, der zweite Film hieß „Jenseits der Stille“. Ich entschied mich für den Film „Soul Surfer“. Darin ging es um eine junge Profi-Surferin, die durch eine Haiattacke ihren Arm verlor. Ich war so beeindruckt, wie sie trotz der Verletzung weitermachte, nicht aufgab. Somit entschied ich mich, ein Experiment durchzuführen. Ich tat so, als hätte auch ich meinen linken Arm verloren, indem ich ihn nicht durch den Ärmel steckte und hatte mir dabei geschworen, nur meinen rechten Arm zu benutzen.

Eins kann ich euch schon mal sagen, es war einer der anstrengendsten Tage meines Lebens. Das Schwerste war eigentlich, wenn man mal auf die Toilette musste. Ich will euch jetzt nicht alles erzählen, aber was ich euch erzählen kann, ist meine Erfahrung. Ich habe gelernt, wie es sich anfühlt, wenn man einen Teil seines Körpers verliert. Wir denken meist nie darüber nach, doch so etwas kann immer geschehen. Uns wird oft erst bewusst, wie schlimm es sein kann, wenn es uns selbst passiert. Die Menschen merken meist nicht, wie es anderen, die eine körperliche Einschränkung haben, geht. Wenn man sich damit aber genauer beschäftigt, dann gehen uns die Augen auf. Das wurde mir auch bei den Workshops bewusst.

Mein Experiment dauerte 6 Unterrichtsstunden lang, zum Glück nicht länger, denn es war für mich sehr schwer, mit diesem Verlust umzugehen.

 

Mark Stollenwerk, 6a