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Medienkompetenz-Tage 2019 an der DSM

Unter Medienkompetenz versteht man allgemein die Fähigkeit, Medien den eigenen Bedürfnissen und den eigenen Zwecken entsprechend zu nutzen und mit ihnen verantwortungsvoll umzugehen. Medien umgeben uns und unsere Kinder von Kindheit an und sind allgegenwärtig. 

Das Internet und das Smartphone sind heute ständige Begleiter des täglichen Lebens. Nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene bewegen sich permanent in Online-Welten. Wir kommunizieren über WhatsApp oder Snapchat und sehen uns bei YouTube oder Instagram diverse Videos und Fotos an. Wir informieren uns bei Wikipedia oder Twitter und nutzen Wetter-Apps, Handy-Taschenrechner, Online-Übersetzer und vieles mehr.

Das Smartphone ist zweifellos praktisch und das Internet hält unzählige spannende Inhalte bereit. Daher ist es nicht verwunderlich, dass wir gern zu Handy-Apps greifen, um unser Bedürfnis nach Kommunikation, Information oder Unterhaltung zu stillen.

Der Begriff Medienkompetenz besteht aus den vier Säulen Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung. 

Besonders in der Medienpädagogik werden diese vier Säulen in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit einbezogen. 

Ziel von medienpädagogischen Angeboten ist es daher immer, dass die Mediennutzer die verschiedenen Mediensysteme und ihre wichtigsten Angebote (er)kennen und lernen, mit diesen kritisch umzugehen. 

So ist es zum Beispiel wichtig, erkennen zu können, ob ein Medienprodukt neutral ist oder eine bestimmte Meinung darstellen möchte. 

All diese Dinge standen daher im Fokus der Medienkompetenz Tage 2019, die vom 29.04. bis 03.05.2019 zum zweiten Mal an der Deutschen Schule Moskau stattfanden. 

Organisiert wurde die Woche von Katrin Schulz im Rahmen der Schulsozialarbeit. 

Elf Klassen bzw. 210 Kinder und Jugendliche setzten sich von Montag bis Freitag kritisch mit ihrem Umgang mit Smartphone, Konsum von Videos, Social Media u. v. m. auseinander. Sie bezogen Stellung zu bestimmten Themen und diskutierten und philosophierten zusammen mit den beiden Medienpädagogen Hans-Jürgen Palme und seiner Kollegin Sonja di Vetta vom SIN – Studio im Netz (www.studioimnetz.de) aus München und Frau Schulz. 

Das Thema „Cybermobbing“ wurde gleich am Montag mit den beiden achten Klassen bearbeitet. Anhand des Films „LenaLove“ wurde sich dem Thema genähert und anschließend wurde die Handlung besprochen und der Transfer ins Leben der Jugendlichen hergestellt. Die Klassen 6a, 6b, 10a, 10b, 10r, 9a, 9b, 7a und 7b nahmen an den Medienkompetenz-Tagen teil. 

Die Angebote und Methoden waren sehr vielfältig gewählt und luden zum Mitmachen ein. 

Eine QR-Code-Rallye, verschiedene Kahoots (= Rätsel, die mit dem Smartphone gespielt werden) wurden gespielt und sogenannte Fake News selbst produziert. 

Über die Frage „Was ist real“ wurde viel gesprochen und sich ausgetauscht. 

Was sind Geheimnisse und was gebe ich über die verschiedenen Berechtigungen auf meinem Smartphone preis und was machen große Unternehmen wie Google, Facebook und Co mit diesen Daten? Wie reagiere ich auf „Hate Speech“ und Beleidigungen? 

Wie gehen wir miteinander im Klassenchat um?

Das waren nur ein paar der Themen, die mit den SchülerInnen besprochen und anhand von interaktiven Methoden vertieft wurden. 

Dieses Jahr wurde auch die Grundschule mit einbezogen, da der Wunsch der Eltern und LehrerInnen sehr groß war, dieses wichtige Thema auch schon bei den jüngeren SchülerInnen anzusiedeln. Die beiden dritten Klassen waren daher am Donnerstag, den 2. Mai den ganzen Tag mit Eifer bei der Sache. 

Sie arbeiteten mit QR-Codes und verschlüsselten Nachrichten, machten einen Internet-Führerschein und erstellten schöne Bilder mithilfe von Green Screen, bei dem man sich vor einen grünen Vorhang stellt und so den Hintergrund beliebig wählen kann. 

Vorab wurde anhand eines Online-Fragebogens auch die Mediennutzung der SchülerInnen abgefragt. 

Es gab zwei getrennte Umfragen – einmal in der Grundschule und einmal in der Sekundarstufe. 

Die Ergebnisse der Umfrage wurde den Eltern am Donnerstag im Rahmen des Elternabends im Konferenzraum präsentiert. Ein großes Thema war an diesem Abend auch die Fragen:

Ab welchem Alter sollte ein Kind ein Smartphone besitzen?

Welche pädagogischen Maßnahmen gibt es, um den Konsum zu regeln?

Welche Spiele sind pädagogisch empfehlenswert?

Wie stelle ich die Geräte im Haushalt so ein, dass eine kind- und jugendgerechte Nutzung weitestgehend möglich ist?

Gute Seiten im Internet, auf denen Eltern tolle Tipps finden und sich informieren können sind:

www.klicksafe.de          

www.handysektor.de         

www.schau-hin.info         

saferinternet.at

Frau Schulz steht allen Eltern in Fragen zur Medienerziehung mit Rat und Tat zur Seite. Die Schulsozialarbeit hat zahlreiche Flyer zu den verschiedensten Themen rund um Neue Medien, auch in russischer Sprache. 

Auch das Digitale-Helden-Programm (www.digitale-helden.de) läuft seit diesem Jahr an unserer Schule. Nächstes Jahr soll dieses Programm im Rahmen des Unterrichts noch breiter aufgestellt werden.