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Und sie musizieren doch.

Gala-Konzert
Jugend musiziert/Kinder musizieren 2021

 

Corona dämpft Alltag und Leben. Die Musik aber behält ihre Krone, über diesen Alltag triumphierend: Am vergangenen Donnerstag spielten beim Galakonzert die Teilnehmer der beiden Wettbewerbe „Jugend musiziert“ und zum ersten Mal nicht nur die Erstplatzierten von „Kinder musizieren“.

Die Familie durfte zwar nicht in der Aula das Spiel ihrer Kinder und Jugendlichen verfolgen, dafür aber konnten Familienmitglieder und Freunde in der weiten Welt via IServ dem Konzert lauschen. Corona trennt, Musik verbindet. Das Geschwisterpaar der Voswinkels eröffnete und setzte sich damit eine pianistisch-percussive Erinnerung an die DSM. Sergejs und Pauls Hände flogen über die Schumannschen Klaviertasten, dass der „Wilde Reiter“ durch die Aula galoppierte.

Feinfühlig las Maria ihr Instrument: Die Gitarre gehorchte ihr bis in die feinste Artikulation der letzten Note hinein. Selten gehörte Instrumente fanden in diesem Jahr mehr Raum auf der Bühne: Lukas trompetete klar und mit sauberem Ansatz, Mark „klöppelte“ auf dem Konzertxylophon in präzisen komplexeren Rhythmen zum ihn begleitenden Flügel in fein abgestuften Lautstärken. Emilia spielte auf demselben Flügel den cantabilen Part, unter dem Sofiyas beide Hände präzise und kräftig Foxtrott tanzten. Alte Bekannte unterhielten mit Können das publikumsche Ohr. So schüttlöffelte es kräftig von der Bühne. Diese Familie ersetzt eine größere Band: Alles irgendwie Musikable spielen sie und inzwischen schreiben alle Schüttlöffels eigene Stücke.

Als ein weiteres eingespieltes Quartett musizierten Matvey, Andrej, Michael und Gleb feiner und sicherer zusammen als im letzten Jahr. Zwei der drei Bagaturiya-Brothers hatte man etwas zur Percussion in die Hand gegeben, damit versanken sie begeistert im Schlagwerk: Savva bearbeitete mit scheinbar unzähligen Händen alle schlagbaren Komponenten des Schlagzeugs in bis zu unsichtbarer Geschwindigkeit und differenzierten Lautstärken, sodass der Zuhörer es aufgab, den Rhythmus mitklopfen zu können, während Gleb mit seinem Bruder locker auf der Djembe plauderte. Es sprengte den Rahmen, alle Musik hier zu beschreiben. Frank Chatoupis aber würdigte jeden Musiker, indem er in gewohnt lockerer und kompetenter Art durch das Programm und das Konzert führte. Zum ersten Mal moderierte er aber nicht nur, sondern entlockte den Jugendlichen und Kindern auch persönliche Hintergrundinformationen, indem er sie interviewte. Ein gelungener Aspekt, Musik und Musiker abzuwechseln!

Allen Musikerinnen und Musikern gebührte Applaus von den coronabedingt wenigen Zuhörern, alle begeisterten die Ohren. Und alle Teilnehmer spielten zwar nicht vor einem dort sitzenden Auditiorium, dafür aber weltweit zu empfangen. Corona zum Trotz hatten die Töne aus der Aula der Deutschen Schule Moskau eine ungeahnte Reichweite. Danke euch Musikern für ein tolles Konzert. Und Dank dem Event-Team, das dafür sorgte, dass dieses Konzert überhaupt über die Bühne lief!

Danke an Frau Beiküfner, die dieses Konzert und „Jugend musiziert“ organisiert und auf die Beine stellt. Da sie die DSM im Sommer verlassen wird, übergab sie die Leitung feierlich an Frau Shirshova.

 

 


Sensationelle Ergebnisse… erreichten die Teilnehmer der DSM beim diesjährigen Bundeswettbewerb. Wir konnten drei mal den 1. Preis erreichen. Andrey Shirshov, Fagott solo und Maria Stollenwerk, Gitarre solo dürfen sogar am Bundeswettbewerb teilnehmen. Gleb Bagaturia, Instrumental solo am Drumset erhielt ebenfalls den 1. Preis, hier ist aber eine Weiterleitung zum Bundeswettbewerb nicht möglich, weil es eine Sonderkategorie ist. Außerdem gratulieren wir zu drei 2. Preisen und einem 3. Preis. Herzlichen Glückwunsch allen Teilnehmern.


Text: Gero Markus