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Vorlesetag mit Karsten Teich

Am 19.11., dem internationalen Vorlesetag, hielt der Illustrator und Kinderbuchautor Karsten Teich Lesungen in der Bibliothek der DSM. 

Vorlesetag im Jahrgang 1

Am 19.11., dem internationalen Vorlesetag, hielt Karsten Teich Lesungen in der Bibliothek.
Nachdem er „Cowboy Klaus“ gezeichnet und vorgestellt hatte, ritt er mit dem Jahrgang 1 musikalisch in den „Wilden Westen.“ Dort erlebten die Kinder mit, wie schwierig es ist, von einer Ranch aus, die in einem Kakteenwald liegt, einkaufen zu gehen – und das noch ohne Pferd!
Herr Teich zeigte ihnen dann aber, dass auch ein „pupsendes Pony“ ein tolles Reitpferd sein kann und alle waren gespannt auf Cowboy Klaus‘ nächstes Abenteuer.
Nach der Lesung erzählte die Klasse 1b die Geschichte noch ein wenig weiter, und malte, wie Cowboy Klaus Cowgirl Claudia fand. Die spannende musikalische Reise mit Karsten Teich werden die Kinder sicher nicht so schnell vergessen!

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Carola Hantelmann


Vorlesetag im Jahrgang 3

Auch die dritten Klassen hatten am Vorlesetag besondere Gäste. Acht Schüler aus den sechsten Klassen hatten sich mit ihrer Lehrerin Anna Zebovec vorbereitet, um das Buch „Cowboy Klaus und sein Schwein Lisa“ wie ein echter Profi vorzulesen – deutlich, betont und mit Pausen an den richtigen Stellen. Gebannt lauschten die Kinder den Großen beim Vorlesen und belohnten die Mühe mit langem Applaus. Zum Schluss tauschte man sich noch kurz über Lesegewohnheiten aus bis die Sechstklässler dann wieder zurück in ihre Unterrichtsräume verschwanden. Wir sagen herzlichen Dank!

Ein Interview mit Karsten Teich

Im Unterricht haben sich die Drittklässler über unseren Gast Karsten Teich informiert, einen Kurzfilm zu einem seiner Bücher geschaut und durch die Lesung der Sechstklässler war ihnen auch ein weiteres buch des Autors bekannt. Da fiel es nicht schwer, Fragen für ein interview zu sammeln. Auch das Aus- suchen, Zusammenstellen und Proben des Interviews war kein Problem. Kurz vor dem Treffen mit Karsten Teich merkte man den jungen Reportern Mark, Leonie, Merle und Paul dann aber doch die Anspannung an: „ich bin so aufgeregt!“

Letztlich meisterten sie ihre Aufgabe aber souverän. Hier lest ihr einige Auszüge aus dem Gespräch mit Karsten Teich:

War Illustrator/Autor ihr Traumberuf?
Ja, es war tatsächlich immer mein Traumberuf! ich habe als Kind schon gezeichnet. Alle meine Freunde wollten Polizist, Feuerwehrmann, Pilot oder Astronaut werden, aber ich wollte immer irgendwas mit Zeichnen machen.

Wie sind sie Autor/Illustrator geworden?
Ich habe mich nach der Schule mit meinen Zeichnungen an einer Universität beworben und durfte
Kunst studieren. Nach dem Kunststudium bin ich nach Berlin gegangen und habe als Zeichner für Zeitungen gearbeitet. Nebenbei habe ich dann angefangen, Kinderbücher zu zeichnen und weil mir das so viel Spaß gemacht hat, habe ich irgendwann nur noch Kinderbücher gezeichnet.

Welches Buch haben sie als erstes in ihrem Leben geschrieben?
Das allererste buch, das ich geschrieben habe, hieß „Hat das Nilpferd Streifen?“ und war ein Bilderbuch.

Woher haben sie die Ideen für ihre Bücher?
Manchmal muss man sehr lange nachdenken für eine Idee. Zum wahrscheinlich berühmtesten buch „Cowboy Klaus und das pupsende Pony“ hatte ich aber ein Erlebnis. ich war mit meinen Kindern auf einem Bauernhof. Mein großer Sohn wollte von Tieren nichts mehr wissen und fand es uncool. Als wir im Pferdestall waren, stand er vor 6 großen Pferdepopos und schimpfte. Da hob eines der Pferde seinen Schwanz und hat ganz, ganz doll gepupst – direkt auf den Hinterkopf von meinem Sohn. Wir mussten so lachen, denn es war so komisch und später dachte ich: „Ich mach was, mit einem pupsenden Pferd!“

Was machen sie zuerst, die Bilder oder den text?
Zuerst macht man immer eine Geschichte und dann über- legt man, wie man sie noch gut in Bildern erzählen kann.

Mögen sie Cowboys oder wie sind sie auf die Idee zu ihrer Buchreihe Cowboy Klaus gekommen?
ich wollte eine Geschichte schreiben, die auch Jungen interessiert. Cowboys waren damals auf jeden Fall sehr interessant für Jungs. Sie sind Männerhelden und starke Kerle, aber ich wollte sie ein bisschen auf den Arm nehmen, denn Cowboy Klaus ist kein starker Superheld. Cowboy Klaus besteht seine Abenteuer anders, mit viel Glück und Freundschaften.

Wie lange hat es gedauert, das Buch „Klaus und sein Schwein Lisa zu schreiben“?
Wenn man eine Geschichte schreibt, dann schreibt man viel viel mehr, als das, was dann nachher in den Büchern steht. Eine Geschichte von Cowboy Klaus fertig zu schreiben, dauert ungefähr ein halbes Jahr, aber man schreibt nicht jeden Tag. Es gibt viele Pausen, in denen man nachdenkt, ob man es gut gemacht hat oder ob man es noch besser machen kann.

Wie machen sie die Bilder?
ich mache nichts mit Computern. Für die Bilder benutze ich die gleichen Farben, mit denen ihr Malen und Zeichnen lernt. Sie sind tatsächlich mit Buntstiften und Wasserfarben gemalt – alle!
ist es schwer, ein Buch zu schreiben?
Ja, eigentlich schon. Eine Idee ist manchmal leicht, man muss die Geschichte dann aber so erzählen, dass man sie immer gut findet. Sodass ich nach 10 Jahren die Geschichte lese und immer noch denke: „Das hast du gut erzählt!“

Welches ihrer Bücher mögen sie am meisten?
Das ist sehr schwer. ich habe kein absolutes Lieblingsbuch. Es gibt ein Bilderbuch, das ich sehr, sehr mag, das heißt „Suchst du Streit?“

Macht ihnen die Arbeit immer noch Spaß?

Ja, es ist mein Traumberuf!

Wir sagen herzlichen Dank für die Zeit und Offenheit im Gespräch und wünschen weiterhin viel spaß beim schreiben!

Das interview führten: Mark, Leonie, Merle und Paul


Vorlesetag im Jahrgang 4

 

Ein Cowboy ohne Pferd im tiefen Südwesten von Moskau

40 neugierige Augen aus den 4. Klassen folgten jedem Zeichenstrich von Karsten Teich am letzten Donnerstag in der DSM. Vor diesen Augen der Kinder entstand schneller als ein Pferd und mit witziger Leichtigkeit das Konterfei des Cowboys Klaus. Da dieser im gleichnamigen Kinderbuch kein Pferd hat, fehlte es ihm auch, als er im tiefen Südwesten der yugozapadnayischen Prärie über die Tafel reiten wollte.

Die Kinder, erst enttäuscht, weil sie nicht malen konnten, halfen dem Cowboy zu lebensrettender Mobilität, indem sie aus Zeitschriftenbildern Collagen zusammenstellten. Am Ende schuf auf diese Weise jedes Kind ein Phantasietier, auf dem Cowboy Klaus, statt als Toten- kopf wie auf Teichs Zeichnung zu enden, hätte davonreiten können.

ob die Tiere der Kinder drei oder vier beine, da- für vielleicht mehrere Augen oder zur Tarnung mehrere Farben hatten, blieb ihrer Phantasie überlassen – und davon nahmen sie reichlich. Dem Cowboy Klaus müssen die Tiere jedenfalls sehr gefallen haben – er ward nicht mehr im Klassenraum gesehen. Hoffen wir, dass sein Ritt nicht im Stau auf dem Leninskij Prospekt endete…

Gero Markus